Abschied von Pierre Rom

20. Oktober 1924 – 26. April 2019

Am 2. Mai haben wir in der Kirche Urtenen von Pierre Rom Abschied nehmen müssen. Sein Sohn Pierre-Alain Rom liess Pierre noch einmal so richtig vor unseren geistigen Augen aufleben. Das können wir an dieser Stelle lange nicht so gut. Aber einige unserer Erinnerungen an Pierre wollen wir trotzdem teilen.

Die Nachricht von Pierre’s Tod kam – trotz seines hohen Alters – für uns ganz überraschend. Noch vor kurzem hat er sich auf Facebook zu den verschiedensten politischen Fragen geäussert, und zwar so wie wir ihn immer kannten: Klar und deutlich, sehr sachlich, aber nie einseitig und schon gar nicht gehässig. Letzteres ist uns deshalb wichtig, weil er sich als „Online Warrior“ bezeichnete. Da könnte man sich im heutigen Umfeld leicht jemanden vorstellen, der eben kämpferisch – um nicht zu sagen aggressiv – auftritt. Weit gefehlt! Wer Pierre Rom kannte, weiss um seine Weltoffenheit, seine Fähigkeit zu analysieren, seine durchdachte Art zu argumentieren, sein grosses Wissen.

Auch wenn wir hier in erster Linie aus der Sicht der FDP.Die Liberalen Sektion Grauholz schreiben, ist der Hinweis auf seine Dienste für die ganze Gemeinde mehr als angebracht. Pierre engagierte sich doch über viele Jahre hin in der Gemeindepolitik. Er führte diverse Kommissionen, war Gemeinderat und später Delegierter der Gemeinde im Gemeindeverband.

Zurück zu Pierre’s Wirken in unserer Sektion. Er war bis zu seinem Tod noch Delegierter in der Kantonalpartei. Auch war er jahrelang Sektionspräsident. Vor allem aber sei hier hervorgehoben, dass Pierre immer bereit war, seine Kenntnis der Vereinsgeschichte zu teilen und unsere Sektion zu unterstützen.

Pierre Rom war, das steht fest, durch und durch ein Freisinniger (und das im besten Sinn dieses Wortes). Er war auch unserer Sektion immer sehr treu, besuchte wann immer möglich unsere Anlässe und beteiligte sich mit Rat und Tat an unseren Aktivitäten.

Was er bestimmt nie war: ein „Parteisoldat“. Dafür war es ihm wohl zu wichtig, dass Lösungen möglichst allen, sicher so vielen wie möglich, zugute kommen sollten. Pierre stellte immer die Sachpolitik in den Vordergrund, nie sich selbst. Ihm ging es darum, sich als Bürger aktiv an der Gestaltung unserer Gesellschaft zu beteiligen.

Er war nicht „nur“ scharfsinnig, er war nicht „nur“ freisinnig. Er war feinsinnig.

Danke, Pierre